
Mit einem schwungvollen Lobpreisabend am 04. Januar ist das Team der Lobpreiskirche in das neue Jahr 2025 gestartet. Die Schriftstelle und der Impuls dazu beschäftigten sich an diesem Samstag mit der Bibelstelle Lukas 15,11-32. Der Impuls, „Das liebende Vaterherz Gottes!“,
kam von Rudi Wittenzellner, dem Leiter der Pfingstgemeinde in Passau.
Hier der Impuls von Rudi Wittenzellner zum Nachlesen:
Das Vaterherz Gottes
11 Jesus erzählte weiter: »Ein Mann hatte zwei Söhne.
12 Der jüngere sagte: ›Vater, gib mir den Teil der Erbschaft, der mir zusteht!‹ Da teilte der Vater seinen Besitz unter die beiden auf.
13 Nach ein paar Tagen machte der jüngere Sohn seinen ganzen Anteil zu Geld und zog weit weg in die Fremde. Dort lebte er in Saus und Braus und verjubelte alles.
14 Als er nichts mehr hatte, brach in jenem Land eine große Hungersnot aus; da ging es ihm schlecht.
15 Er hängte sich an einen Bürger des Landes, der schickte ihn aufs Feld zum Schweinehüten.
16 Er war so hungrig, dass er auch mit dem Schweinefutter zufrieden gewesen wäre; aber er bekam nichts davon.
17 Endlich ging er in sich und sagte: ›Mein Vater hat so viele Arbeiter, die bekommen alle mehr, als sie essen können, und ich komme hier um vor Hunger.
18 Ich will zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich bin vor Gott und vor dir schuldig geworden;
19 ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn zu sein. Nimm mich als einen deiner Arbeiter in Dienst!‹
20 So machte er sich auf den Weg zu seinem Vater. Er war noch ein gutes Stück vom Haus entfernt, da sah ihn schon sein Vater kommen, und das Mitleid ergriff ihn. Er lief ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und überhäufte ihn mit Küssen.
21 ›Vater‹, sagte der Sohn, ›ich bin vor Gott und vor dir schuldig geworden, ich bin es nicht mehr wert, dein Sohn zu sein!‹
22 Aber der Vater rief seinen Dienern zu: ›Schnell, holt die besten Kleider für ihn, steckt ihm einen Ring an den Finger und bringt ihm Schuhe!
23 Holt das Mastkalb und schlachtet es! Wir wollen ein Fest feiern und uns freuen!
24 Denn mein Sohn hier war tot, jetzt lebt er wieder. Er war verloren, jetzt ist er wiedergefunden. ‹ Und sie begannen zu feiern. Lukas 15, 11 – 24

•Die Geschichte vom verlorenen Sohn ist auch die Geschichte des „wartenden Vaters“
•Wir müssen unsere Kinder loslassen, sie segnen und für sie beten.
•1.Er liebte seinen Sohn so sehr, dass er ihn von zu Hause weggehen ließ.
•Weil er ihn gehen ließ, schuf er die Möglichkeit einer echten Beziehung, keine gezwungene. Er war traurig und ahnte, dass es schief geht, trotzdem lässt er ihn seinen freien Willen.
•2. Er liebte seinen Sohn so sehr, dass er ständig auf seine Rückkehr wartete.
•Der Sohn erkannte in seiner Not seine Schuld und gab sie zu. Es passierte in seinem Herzen eine Veränderung. Der Vater wollte, dass sein Sohn diese Erschütterung seiner Sünde am eigenen Leib erfuhr. Der Sohn kehrte um!
•3. Er liebte seinen Sohn so sehr, dass er ihn bei seiner Rückkehr nicht verurteilte, sondern ihm vergab und ein Freudenfest feierte.
•Der Vater wartet nicht nur auf seinen Sohn, er läuft ihm sogar entgegen und umarmt den dreckigen Sohn aus dem Schweinestall. In der damaligen Zeit ist ein Vater würdigen Schrittes gegangen, nicht gelaufen, sonst hätte er seine Achtung und Würde verloren. Die Sklaven mussten laufen!
•Die wahre Geschichte von Sawat:
• Sawat suchte als junger Mann das Vergnügen in Thailand. Er hatte genug vom ländlichen und langweiligen Dorfleben. Nun wollte er die Lebensfreuden so richtig auskosten. Er wälzte sich im Schlamm der ganzen Sexindustrie. Dann begann er mit dem Handel von Opium, damit er seine Vergnügungssucht auch finanzieren konnte. Er fand ein aufregendes Leben und war bald beliebt. Aber dann nahm alles eine rasche Wende. Ein Unglück kam zum andern: Er wurde beraubt und dann auch noch verhaftet. Er versuchte, sich wieder hochzuarbeiten.
•Alles ging schief. In der Unterwelt verbreitete sich das Gerücht, er sei ein Polizeispitzel geworden. Schließlich lebte er in einer Baracke auf dem städtischen Müllgelände. In dieser Situation erinnerte er sich an seine Familie. Im fielen die Abschiedsworte wieder ein, die ihm sein Vater mitgegeben hatte: „Ich warte auf dich.“ Ob sein Vater, ein einfacher Christ in seinem Dorf, immer noch auf ihn wartete, nach all dem, was er getan hatte? Würde er ihn wieder in sein Haus aufnehmen, nachdem seine ganze christliche Erziehung er über Bord geworfen hatte?
•Schließlich entschloss er sich, seinem Vater einen Brief zu schreiben:
•„Lieber Vater, ich möchte nach Hause kommen, aber ich weiß nicht, ob du mich nach all dem, was ich getan habe noch aufnehmen wirst? Ich habe sehr gesündigt. Vater, bitte vergib mir. Am Samstagabend werde ich in dem Zug sitzen, der durch unser Dorf fährt. Wenn du immer noch auf mich wartest, dann hänge bitte ein Stück Stoff an den Baum, der vor unserem Haus steht.“
•Während der Zugfahrt dachte er über sein vergangenes Leben nach und es kamen große Zweifel auf, ob er noch zu Hause willkommen sei? Je näher der Zug zum Heimatdorf fuhr, wurde es ihm bange, ob wohl ein Stück Stoff am Baum hängen würde? Er wagte gar nicht mehr aus dem Fenster zu schauen. Sawat bat die Mitreisenden, sie sollten doch für ihn schauen, während er sein Gesicht in seinen Händen vergrub in Tränen der Reue. Da kam auf einmal der Ruf: „Junger Mann, ihr Vater hat nicht nur ein Stück Stoff aufgehängt, er hat den ganzen Baum mit weißen Stoffstücken behängt.“ Sawat traute seinen Augen nicht, als er dann auch aus dem Fenster schaute. Alles war in Weiß gehüllt, davor sprang der Vater herum und winkte mit einem großen Tuch. Der Vater eilte dann zum Bahnhof und umarmte seinen Sohn. Er rief dabei aus: „Ich habe auf dich gewartet!“
Text: Rudi Wittenzellner