Glaube und Gemeinschaft

Impuls zum Lobpreisabend am 3. August

Robert Guder am 06.08.2024

Pater Emmanuel LPK August 2024

Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen? – Ein Impuls von Pater Emmanuel.

Um die­se Fra­ge direkt zu beant­wor­ten, wür­de ich sagen, es ist nichts ande­res als unse­re eige­ne Bereit­schaft und unser Wil­le, mit Got­tes Plan für uns, für unse­re Mit­men­schen, für die Natur und für das gesam­te Uni­ver­sum zusammenzuarbeiten.

Denn jeder Erfolg hängt von der Zusam­men­ar­beit und Koope­ra­ti­on vie­ler Men­schen ab. Man kann in sei­nem Leben nicht ganz allein erfolg­reich sein. Wir alle sind sozia­le Wesen. Das eine ohne das ande­re ist unmög­lich. Wir kön­nen uns unse­ren Erfolg selbst zuschrei­ben. Aber es sind so vie­le Men­schen und Fak­to­ren dar­an betei­ligt. Ein Anwalt kann sich sei­ne Kar­rie­re nicht ohne sei­ne Kli­en­ten vor­stel­len. Und ein Arzt kann sich nicht vor­stel­len, jeman­den ohne sei­ne Pati­en­ten zu hei­len. Usw.… Auch Gott, obwohl er unser aller Schöp­fer ist, ver­lässt sich bei der Erfül­lung sei­nes Plans auf jeden Ein­zel­nen von uns.

FRESH August 2024 LPK

Der­sel­be Gott lädt uns wei­ter­hin ein, an sei­nem Plan für uns mit­zu­ar­bei­ten, und zwar in und durch die Erlö­sungs­mis­si­on sei­nes Soh­nes, unse­res Herrn Jesus Chris­tus. Was sol­len wir tun, um die Wer­ke Got­tes zu vollbringen?

Gott ver­lässt sich dar­auf, dass Sie, ich und wir alle die Lie­be Jesu für ande­re verkörpern. 

Ja, lie­be Schwes­tern und Brü­der, als ich über die­ses The­ma nach­dach­te, fiel mir eine Geschich­te ein, die ich vor lan­ger Zeit gele­sen hatte.

Eine Jesus­sta­tue wur­de wäh­rend des Zwei­ten Welt­kriegs beschä­digt und stand etwas außer­halb eines klei­nen Dor­fes in der Nähe von Nor­man­die in Frank­reich. Ihre Hän­de waren völ­lig zerstört.

Nach dem Krieg ver­sam­mel­ten sich die Dorf­be­woh­ner um die zer­stör­te Chris­tus­sta­tue, um zu ent­schei­den, was mit die­ser Sta­tue gesche­hen soll­te. Eine Grup­pe argu­men­tier­te, dass die Sta­tue so stark beschä­digt sei, dass sie abge­ris­sen und eine neue errich­tet wer­den sollte.

Eine ande­re Grup­pe wider­sprach die­ser Idee und schlug vor, dass ein Dorf­künst­ler die Sta­tue leicht repa­rie­ren und ihr ein neu­es Aus­se­hen ver­lei­hen kön­ne. Schließ­lich kam eine drit­te Grup­pe mit einem Vor­schlag, die Sta­tue zu repa­rie­ren. Vor­schlag, dem alle zustimm­ten. Sie schlu­gen vor, die Sta­tue zu rei­ni­gen, aber ohne Hän­de zu las­sen, und am Sockel eine Tafel mit der Auf­schrift Ich habe kei­ne Hän­de außer dei­nen“ anzubringen.

Alle jubel­ten laut­stark. Bis heu­te zieht die­se Sta­tue ohne Hän­de gro­ße Men­schen­men­gen an. Eini­ge Zuschau­er sind mit Trä­nen in den Augen, die sich an etwas erin­nern, das sie berührt, wenn sie die hän­de­lo­se Figur Jesu betrach­ten. Ich habe kei­ne Hän­de außer dei­nen. Die­se Geschich­te ist ein dra­ma­ti­sches Bei­spiel dafür, wie man für Bedürf­ti­ge mit­füh­lend prä­sent sein kann. Meis­tens wer­den wir dazu beru­fen, jeman­dem in den gewöhn­li­chen Lebens­um­stän­den bei­zu­ste­hen. In unse­ren eige­nen Fami­li­en, in unse­rer Nach­bar­schaft, an unse­rem Arbeits­platz oder manch­mal den Men­schen, denen wir auf Stra­ßen und öffent­li­chen Plät­zen begeg­nen. Gott braucht uns alle, um sei­ne Lie­be zuein­an­der durch unse­re lie­be­vol­le Begeg­nung mit sei­ner Schöp­fung zu zeigen.

Die Lesung, die wir gera­de gehört haben, ist die Fort­set­zung der Lesung vom letz­ten Sonntag.

Wir haben in dem Evan­ge­li­um vom letz­ten Sonn­tag von der Ver­meh­rung von fünf Bro­ten und zwei Fischen gehört, mit der Jesus mehr als fünf­tau­send Men­schen ernäh­ren konn­te. Sie sam­mel­ten sogar den Rest in 12 Körbe.

Das Wun­der bestand nicht dar­in, dass Jesus das Brot und den Fisch ver­mehr­te. Jesus, der die Macht hat­te, alles zu tun, hät­te die­se 5000 Men­schen und noch vie­le mehr aus eige­nem Antrieb ernäh­ren kön­nen, ohne die Hil­fe des klei­nen Jun­gen in Anspruch zu neh­men. Ich glau­be, das war nicht das Inter­es­se Jesu. Hier haben wir einen Jesus, der die Denk­wei­se der Men­schen ändern und sie dazu inspi­rie­ren woll­te, ihre Her­zen ein­an­der zu öff­nen, und nicht einen Jesus, der die Men­schen immer ernährt und die Men­schen untä­tig her­um­sit­zen und alles zu essen bekom­men. Nein.

Hier ist ein Jesus, der die Men­schen nicht nur ernährt, son­dern sie dazu brin­gen kann, anders zu den­ken und zu han­deln – damit sie auch ande­re ernäh­ren kön­nen. Denn wenn wir uns selbst und unse­re Denk­mus­ter nicht ändern, wird sich auch unse­re Welt nicht ändern. Jesus ist nicht dar­an inter­es­siert, uns täg­lich Fische zu geben, aber er lehrt uns zu Fischen, damit wir unse­ren Lebens­un­ter­halt selbst ver­die­nen und mit ande­ren tei­len kön­nen, wenn wir mehr haben, als wir brauchen.

Andern­falls wer­den wir immer einen Jesus brau­chen, der ein­greift, wenn Men­schen Hun­ger haben, nur weil wir nicht bereit sind zu arbei­ten und nicht bereit sind, mit ande­ren zu tei­len. Dann wer­den wir Jesus für die Armut und den Hun­ger in der Welt ver­ant­wort­lich machen – und nicht uns selbst. Der Herr sag­te Adam und Eva, sie soll­ten sich um die Schöp­fung küm­mern. Was hat der Mensch mit der Natur gemacht? Wir haben die Natur geplün­dert. Die Natur gehört nicht nur uns, son­dern allen ande­ren Lebe­we­sen und den kom­men­den Gene­ra­tio­nen von Men­schen. Es ist auch unse­re Ver­ant­wor­tung, die Natur zu bewah­ren. Wenn wir nicht bereit sind, kön­nen wir Gott nicht für alle Natur­ka­ta­stro­phen ver­ant­wort­lich machen, die in der Welt gesche­hen. Gott hat sei­nen Teil getan und Jesus, unser Ret­ter, der Sohn Got­tes, hat sei­nen Teil getan. Und jetzt lädt er uns ein, alles in sei­nem Geden­ken zu tun. Er lädt uns ein, die Lili­en auf dem Feld und die Vögel am Him­mel anzu­schau­en. Er lädt uns ein, die Hung­ri­gen zu spei­sen, die Nack­ten zu klei­den, die Kran­ken und die Gefan­ge­nen zu besu­chen. Sagen Sie ande­ren ein freund­li­ches Wort. Lie­ben Sie die Men­schen, ver­ge­ben Sie denen, die Sie ver­letzt haben. Dies ist die geis­ti­ge Nah­rung, die nicht ver­geht, son­dern Sie zum ewi­gen Leben führt.

Sind wir bereit und gewillt, die Wer­ke Got­tes zu vollbringen?

Lie­be Schwes­tern und Brüder,

Gott küm­mert sich wirk­lich um sein Volk und dar­um, dass es genug und mehr als genug für alle gibt. Stu­di­en zei­gen, dass die Welt heu­te genug Getrei­de pro­du­ziert, um jeden Men­schen zu ver­sor­gen, aber nicht, um die Gier eines Ein­zel­nen zu befrie­di­gen. Wenn wir bereit sind, unse­re klei­nen Din­ge mit ande­ren zu tei­len, wird Gott uns seg­nen und unser Opfer seg­nen und es über unse­re Erwar­tun­gen hin­aus ver­grö­ßern. Wenn wir Gott geben, was wir haben, und ihn bit­ten, es zu seg­nen – dann geschieht das Wun­der. Auch wir kön­nen Wun­der vollbringen.

Ich möch­te mit einem Gebet der Hei­li­gen The­re­sa von Avila schließen.

Chris­tus hat kei­ne Hän­de, nur unse­re Hän­de,
um sei­ne Arbeit heu­te zu tun.
Er hat kei­ne Füße, nur unse­re Füße,
um Men­schen auf sei­nen Weg zu füh­ren.
Chris­tus hat kei­ne Lip­pen, nur unse­re Lip­pen,
um Men­schen von ihm zu erzäh­len.
Er hat kei­ne Hil­fe, nur unse­re Hil­fe,
um Men­schen an sei­ne Sei­te zu brin­gen.
Wir sind die ein­zi­ge Bibel, die die Öffent­lich­keit noch liest.
Wir sind Got­tes letz­te Bot­schaft in Taten und Wor­ten geschrie­ben. Amen

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