Ich lade Sie ein, gehen wir mit Jesus wie gerade gehört, durch die Kornfelder. Wir reißen Ähren ab und essen, diese weil wir hungrig sind. Wir werden beobachtet von den Pharisäern.
Die Pharisäer bildeten eine religiöse Gemeinschaft, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, das jüdische religiöse Gesetz zu studieren und genau zu beachten. Zu ihnen gehörten Priester, Laien vor allem aber Schriftgelehrte. Sie hatten das Recht öffentlich zu lehren und Schüler um sich zu sammeln.
Jesus kritisierte die Pharisäer wegen ihrer jüdischen Fastenpraxis am Sabbat. Aber warum, nach ihrer Wahrnehmung machen sie alles richtig ? Als der erste Tag, erinnert der Tag der Auferstehung Christi an die erste Schöpfung. Er ist für Christen zum ersten aller Tage, zum ersten aller Feste geworden, zum „Tag des Herrn“ zum Sonntag. In Erfüllung des Sabbatgebotes, wird der Sonntag allwöchentlich am Folgetag des Sabbat gefeiert. Die Feier des Sonntags hält sich an die sittliche Vorschrift, die dem Menschenherzen von Natur aus eingeschrieben ist:
Gott eine sichtbare Begegnung zu erweisen, zur Erinnerung an seine Erlösungstat und Auferstehung um den Weg zum Vater für ALLE Menschen zu bereiten.
Es ist heute wie damals. Die Pharisäer verstehen die Botschaft Jesu nicht. Wir heute sind geneigt, den Sonntag mit dem voll zu packen, was WIR unter Entspannung erstehen. Nicht selten beginnen wir dann die kommende Woche völlig aufgekrazt und entnervt.
Kürzlich hat die evangelische Pfarrerin Hanna Jacobs aus Hildesheim die Abschaffung des Sonntagsgottesdienstes gefordert. In einem Beitrag für die Zeit (Christ und Welt) schreibt sie:
Es stellt sich also die Frage, ob man damit – um der wenigen Älteren willen – kleinlaut weitermachen sollte, bis keiner mehr kommt, denn Nachwuchs findet sich in den Kirchenbänken nicht. Für eine kleine Schar von Menschen werde eine Volkskirche inszeniert die es nicht mehr gibt. Der Sonntagsgottesdienst sei ein Relikt vergangener Zeiten.
Oberflächlich betrachtet, hat die Pfarrerin recht. Der Sonntagsgottesdienst ist kein Indikator für Erfolg. Ist das festhalten am Sonntagsgottesdienst Realitätsverweigerung ? Schauen wir gemeinsam genauer hin, welch großartige Zusage Gottes hinter dieser Einladung, als „ Ruhetag“ als „Tag mit dem Herrn“, steckt.
Versuchen wir der Wahrheit näher zu kommen, was möchte uns Jesus sagen ?
Für katholische Christen steht im Glaubenscodex, dass die Teilnahme am sonntäglichen Gottesdienst Pflicht ist. Wir tun uns in der heutigen Gesellschaft sehr sehr schwer mit Pflichten. Das geht schon mal gar nicht: wen mir jemand sagt was ich zu tun hätte…..
Das muss ich schon selber entscheiden. Gott läßt mir diese Freiheit!
Aber ist es tatsächlich so, dass meine/unsere Wahrnehmung die Wahrheit ist ?
Viele von uns, konsumieren Musik aus dem ipod, aus Dateien wird Musik gestreamt. Ja die Musik ist technisch einwandfrei. Der Unterschied zu Live Musik ist, das wir es nicht „erleben“ im besten Fall können wir uns an ein Lebensgefühl erinnern. Wen wir nur technische Musik hören, wissen wir gar nicht was uns fehlt, das reale Erleben kennen wir nicht.
Ähnlich ist es mit dem Sonntag, wen wir nicht erkennen können, welche Gnade uns Gott Sonntag für Sonntag schenken möchte, dann wissen wir nicht was wir entbehren.
Die Pharisäer haben aus ihrer Sicht alles richtig gemacht. Wir alle sind in Gefahr unserer eigenen Vorstellung zu erliegen.
Wer von Ihnen hat einen Garten zu Hause oder ein paar Blumen in der Wohnung ? Es ist völlig normal das im Garten eine Ordnung herrscht. Naturgemäß eine Zeit der Aussat, eine Zeit des
Wachsens und Blühens usw. Für den Garten muss gesorgt werden, gejätet, gegossen damit etwas wachsen und gedeihen kann.
Der Mensch muss darüber diskutieren ob wir eine Ordnung brauchen, ob uns jemand sagen darf das ist gut für dich… 94 % der Katholiken brauchen den Sonntagsgottesdienst nicht. Bei allen anderen Christen wird es ähnlich sein.
Mit anderen Worten, viele Menschen brauchen keine Gnade mehr. Wir merken, es hat sich etwas, eigentlich für Menschen Existenzielles verschoben, hin zu allen möglichen Alternativen.
Richtig oder falsch ?
Wer definiert für mich, für dich was richtig oder falsch ist ? Was Wahrheit oder Versuchung ist ?
Wie steht es aus um unseren Frieden im Herzen ? Um unsere Hoffnung auf ein gutes Leben ? Um unsere Ängste, Überforderung, Verzweiflung, Krankheitssymthome, Streitsucht, Besserwisserei usw. ……
Aus den sozialen Medien facebook, instagram und co sind wir überflutet und in Gefahr, dass uns Meinungen, auch fake Nachrichten, die keinen Sinn und keine Wahrheit haben, verunsichern. Wir können nicht ableiten was ist Wahrheit und was nicht.
Weshalb ist das Ringen nach der Wahrheit so wichtig ? Andere Meinungen – Gegensätze — wie den Sonntag als Ruhetag abzuschaffen oder den Sonntagsgottesdienst abzuschaffen – erfordern Toleranz – und das Ringen nach Wahrheit.
Wen wir wirklich nach dem Sinn des Lebens fragen, nähern wir uns der Wahrheit an. Aber woran wollen wir diese Wahrheit festmachen ? Für Christen ist das Wort Gottes Wahrheit.
Das Wort ist Gott ! WOW herzlichen Glückwunsch wer diese Wahrheit gefunden hat, für den sind nicht alle Probleme gelöst, aber er ist ausgestattet mit einem Rüstzeug das Stürme überlebt und einer Liebe und Freude die von innen kommt, schenkt.
Wir tragen wenig bewässerte Gärten in uns. Lassen wir es nicht soweit kommen dass unsere inneren
Gärten verdorren, verwüsten. Um unseretwillen, um unserer Kinder und Gesellschaft willen und für die ganze Schöpfung. Gott hält Ausschau nach uns.
Ich lade sie ein bringen sie alles was ihnen den Frieden und die Ruhe rauben möchte, symbolisch mit diesem Stein vor die Füße Jesu. Sagen wir jeder Entmutigung, durch Sorgen, Nöte, Glaubenszweifel, Krankheiten, Streit in der Familie usw. ab, legen wir es Gott hin. Legen sie Menschen die ihnen wichtig sind, an das Herz Jesu und verweilen sie einen Augenblick in der Nähe und Gewissheit das Jesus sie sieht und hört.
Gehen sie zurück auf Ihren Platz bekleidet mit der Rüstung Gottes und umgeben sie sich mit Lobpreis, Musik und der geistlichen Waffe. Ahmen wir Elia nach, er geht zurück zum Berg Horeb um Gott neu und wieder zu begegnen. Er geht zurück zur Quelle ! Die Quelle Jesus Christus sagt und lehrt uns die Wahrheit durch den heiligen Geist. So pflegen wir unseren innern Garten. Wir sind wie die Jünger Jesu, hungrig. ER stillt unseren Hunger. Feiern wir so die Sonntagsgnade Gottes ! Wir Katholiken sind der festen Überzeugung, dass wir durch den Empfang des Leibes Christi mehr und mehr erkennen dürfen wer ER für uns wirklich ist.
Den Ball von Papst Franziskus greife ich auf der uns sagt: die ökumenische Mission ist die Verantwortung von heute. Laßt es uns gemeinsam tun !In dieser Überzeugung stimmen wir ein in den Lobpreis des Sonntags. Sontag für Sontag, Gnade um Gnade….
Impuls von Erika Kraus