Glaube und Gemeinschaft

Impuls zum Lobpreisabend am 1. Juni

Redaktion am 05.06.2024

Mittel Kirche Auferstehung Christi Neustift Wolfgang Christian Bayer Foto: Wolfgang Bayer

Impuls zum Lobpreisabend

Ich lade Sie ein, gehen wir mit Jesus wie gera­de gehört, durch die Korn­fel­der. Wir rei­ßen Ähren ab und essen, die­se weil wir hung­rig sind. Wir wer­den beob­ach­tet von den Pharisäern.

Die Pha­ri­sä­er bil­de­ten eine reli­giö­se Gemein­schaft, die es sich zur Auf­ga­be gemacht hat­te, das jüdi­sche reli­giö­se Gesetz zu stu­die­ren und genau zu beach­ten. Zu ihnen gehör­ten Pries­ter, Lai­en vor allem aber Schrift­ge­lehr­te. Sie hat­ten das Recht öffent­lich zu leh­ren und Schü­ler um sich zu sammeln.

Jesus kri­ti­sier­te die Pha­ri­sä­er wegen ihrer jüdi­schen Fas­ten­pra­xis am Sab­bat. Aber war­um, nach ihrer Wahr­neh­mung machen sie alles rich­tig ? Als der ers­te Tag, erin­nert der Tag der Auf­er­ste­hung Chris­ti an die ers­te Schöp­fung. Er ist für Chris­ten zum ers­ten aller Tage, zum ers­ten aller Fes­te gewor­den, zum Tag des Herrn“ zum Sonn­tag. In Erfül­lung des Sab­bat­ge­bo­tes, wird der Sonn­tag all­wö­chent­lich am Fol­ge­tag des Sab­bat gefei­ert. Die Fei­er des Sonn­tags hält sich an die sitt­li­che Vor­schrift, die dem Men­schen­her­zen von Natur aus ein­ge­schrie­ben ist:

Gott eine sicht­ba­re Begeg­nung zu erwei­sen, zur Erin­ne­rung an sei­ne Erlö­sungs­tat und Auf­er­ste­hung um den Weg zum Vater für ALLE Men­schen zu bereiten.

Es ist heu­te wie damals. Die Pha­ri­sä­er ver­ste­hen die Bot­schaft Jesu nicht. Wir heu­te sind geneigt, den Sonn­tag mit dem voll zu packen, was WIR unter Ent­span­nung erste­hen. Nicht sel­ten begin­nen wir dann die kom­men­de Woche völ­lig auf­ge­krazt und entnervt.

Kürz­lich hat die evan­ge­li­sche Pfar­re­rin Han­na Jacobs aus Hil­des­heim die Abschaf­fung des Sonn­tags­got­tes­diens­tes gefor­dert. In einem Bei­trag für die Zeit (Christ und Welt) schreibt sie:

Es stellt sich also die Fra­ge, ob man damit – um der weni­gen Älte­ren wil­len – klein­laut wei­ter­ma­chen soll­te, bis kei­ner mehr kommt, denn Nach­wuchs fin­det sich in den Kir­chen­bän­ken nicht. Für eine klei­ne Schar von Men­schen wer­de eine Volks­kir­che insze­niert die es nicht mehr gibt. Der Sonn­tags­got­tes­dienst sei ein Relikt ver­gan­ge­ner Zeiten.

Ober­fläch­lich betrach­tet, hat die Pfar­re­rin recht. Der Sonn­tags­got­tes­dienst ist kein Indi­ka­tor für Erfolg. Ist das fest­hal­ten am Sonn­tags­got­tes­dienst Rea­li­täts­ver­wei­ge­rung ? Schau­en wir gemein­sam genau­er hin, welch groß­ar­ti­ge Zusa­ge Got­tes hin­ter die­ser Ein­la­dung, als „ Ruhe­tag“ als Tag mit dem Herrn“, steckt.

Ver­su­chen wir der Wahr­heit näher zu kom­men, was möch­te uns Jesus sagen ?

Für katho­li­sche Chris­ten steht im Glau­bens­co­dex, dass die Teil­nah­me am sonn­täg­li­chen Got­tes­dienst Pflicht ist. Wir tun uns in der heu­ti­gen Gesell­schaft sehr sehr schwer mit Pflich­ten. Das geht schon mal gar nicht: wen mir jemand sagt was ich zu tun hätte…..

Das muss ich schon sel­ber ent­schei­den. Gott läßt mir die­se Freiheit!

Aber ist es tat­säch­lich so, dass meine/​unsere Wahr­neh­mung die Wahr­heit ist ?

Vie­le von uns, kon­su­mie­ren Musik aus dem ipod, aus Datei­en wird Musik gestreamt. Ja die Musik ist tech­nisch ein­wand­frei. Der Unter­schied zu Live Musik ist, das wir es nicht erle­ben“ im bes­ten Fall kön­nen wir uns an ein Lebens­ge­fühl erin­nern. Wen wir nur tech­ni­sche Musik hören, wis­sen wir gar nicht was uns fehlt, das rea­le Erle­ben ken­nen wir nicht.

Ähn­lich ist es mit dem Sonn­tag, wen wir nicht erken­nen kön­nen, wel­che Gna­de uns Gott Sonn­tag für Sonn­tag schen­ken möch­te, dann wis­sen wir nicht was wir entbehren.

Die Pha­ri­sä­er haben aus ihrer Sicht alles rich­tig gemacht. Wir alle sind in Gefahr unse­rer eige­nen Vor­stel­lung zu erliegen.

Wer von Ihnen hat einen Gar­ten zu Hau­se oder ein paar Blu­men in der Woh­nung ? Es ist völ­lig nor­mal das im Gar­ten eine Ord­nung herrscht. Natur­ge­mäß eine Zeit der Aus­sat, eine Zeit des

Wach­sens und Blü­hens usw. Für den Gar­ten muss gesorgt wer­den, gejä­tet, gegos­sen damit etwas wach­sen und gedei­hen kann.

Der Mensch muss dar­über dis­ku­tie­ren ob wir eine Ord­nung brau­chen, ob uns jemand sagen darf das ist gut für dich… 94 % der Katho­li­ken brau­chen den Sonn­tags­got­tes­dienst nicht. Bei allen ande­ren Chris­ten wird es ähn­lich sein.

Mit ande­ren Wor­ten, vie­le Men­schen brau­chen kei­ne Gna­de mehr. Wir mer­ken, es hat sich etwas, eigent­lich für Men­schen Exis­ten­zi­el­les ver­scho­ben, hin zu allen mög­li­chen Alternativen.

Rich­tig oder falsch ?

Wer defi­niert für mich, für dich was rich­tig oder falsch ist ? Was Wahr­heit oder Ver­su­chung ist ?

Wie steht es aus um unse­ren Frie­den im Her­zen ? Um unse­re Hoff­nung auf ein gutes Leben ? Um unse­re Ängs­te, Über­for­de­rung, Ver­zweif­lung, Krank­heits­sym­t­home, Streit­sucht, Bes­ser­wis­se­rei usw. ……

Aus den sozia­len Medi­en face­book, insta­gram und co sind wir über­flu­tet und in Gefahr, dass uns Mei­nun­gen, auch fake Nach­rich­ten, die kei­nen Sinn und kei­ne Wahr­heit haben, ver­un­si­chern. Wir kön­nen nicht ablei­ten was ist Wahr­heit und was nicht.

Wes­halb ist das Rin­gen nach der Wahr­heit so wich­tig ? Ande­re Mei­nun­gen – Gegen­sät­ze — wie den Sonn­tag als Ruhe­tag abzu­schaf­fen oder den Sonn­tags­got­tes­dienst abzu­schaf­fen – erfor­dern Tole­ranz – und das Rin­gen nach Wahrheit.

Wen wir wirk­lich nach dem Sinn des Lebens fra­gen, nähern wir uns der Wahr­heit an. Aber wor­an wol­len wir die­se Wahr­heit fest­ma­chen ? Für Chris­ten ist das Wort Got­tes Wahrheit.

Das Wort ist Gott ! WOW herz­li­chen Glück­wunsch wer die­se Wahr­heit gefun­den hat, für den sind nicht alle Pro­ble­me gelöst, aber er ist aus­ge­stat­tet mit einem Rüst­zeug das Stür­me über­lebt und einer Lie­be und Freu­de die von innen kommt, schenkt.

Wir tra­gen wenig bewäs­ser­te Gär­ten in uns. Las­sen wir es nicht soweit kom­men dass unse­re inneren

Gär­ten ver­dor­ren, ver­wüs­ten. Um unse­ret­wil­len, um unse­rer Kin­der und Gesell­schaft wil­len und für die gan­ze Schöp­fung. Gott hält Aus­schau nach uns. 

Ich lade sie ein brin­gen sie alles was ihnen den Frie­den und die Ruhe rau­ben möch­te, sym­bo­lisch mit die­sem Stein vor die Füße Jesu. Sagen wir jeder Ent­mu­ti­gung, durch Sor­gen, Nöte, Glau­bens­zwei­fel, Krank­hei­ten, Streit in der Fami­lie usw. ab, legen wir es Gott hin. Legen sie Men­schen die ihnen wich­tig sind, an das Herz Jesu und ver­wei­len sie einen Augen­blick in der Nähe und Gewiss­heit das Jesus sie sieht und hört.

E Kraus alleine Brustbild 2 Foto: Joschija Bauer
Erika Kraus

Gehen sie zurück auf Ihren Platz beklei­det mit der Rüs­tung Got­tes und umge­ben sie sich mit Lob­preis, Musik und der geist­li­chen Waf­fe. Ahmen wir Elia nach, er geht zurück zum Berg Horeb um Gott neu und wie­der zu begeg­nen. Er geht zurück zur Quel­le ! Die Quel­le Jesus Chris­tus sagt und lehrt uns die Wahr­heit durch den hei­li­gen Geist. So pfle­gen wir unse­ren innern Gar­ten. Wir sind wie die Jün­ger Jesu, hung­rig. ER stillt unse­ren Hun­ger. Fei­ern wir so die Sonn­tags­gna­de Got­tes ! Wir Katho­li­ken sind der fes­ten Über­zeu­gung, dass wir durch den Emp­fang des Lei­bes Chris­ti mehr und mehr erken­nen dür­fen wer ER für uns wirk­lich ist.

Den Ball von Papst Fran­zis­kus grei­fe ich auf der uns sagt: die öku­me­ni­sche Mis­si­on ist die Ver­ant­wor­tung von heu­te. Laßt es uns gemein­sam tun !In die­ser Über­zeu­gung stim­men wir ein in den Lob­preis des Sonn­tags. Son­tag für Son­tag, Gna­de um Gna­de….

Impuls von Eri­ka Kraus

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